28.-29. November 2023 im Ágnes-Heller-Haus, Innrain 52a, 6020 Innsbruck

Das Zentrum für Kanadastudien der Universität Innsbruck freut sich, vom 28.-29. November 2023 im Rahmen der UN-Aktion 16 DAYS OF ACTIVISM AGAINST GENDER-BASED VIOLENCE I 16 JOURS D’ACTIVISME CONTRE LA VIOLENCE FONDÉE SUR LE SEXE die kanadische Künstlerin Heather Carroll in Innsbruck begrüßen zu können.

Heather wuchs als Tochter einer Inuit und eines Schotten in Labrador und Toronto aufgewachsen und lebt heute in Luxemburg. Seit vielen Jahren stellt sie ihre künstlerische Arbeit in den Dienst der Aufklärungsarbeit rund um die unzähligen verschwundenen indigenen Frauen sowie das Schicksal indigener Kinder, die in den kanadischen residential schools ihrer Kulturen und Sprachen entfremdet, physisch wie psychisch vernachlässigtund oft auch missbraucht wurden. Die Zahl jener Kinder, die die residential schools nicht überlebt haben, ist erschütternd hoch.

Um die leidvolle Geschichte der indigenen Völker Kanadas über die Grenzen des Landes hinaus bekanntzumachen und angesichts der vergangenen und gegenwärtigen Verletzungen mögliche Wege der Heilung und Versöhnung aufzuzeigen, reist Heather Carroll mit ihrem stilisierten Tipi The Red Dress I La Robe Rouge durch Europa. In Anlehnung an das REDress Project der Métis-Künstlerin Jaime Black wurde das rote Kleid in den vergangenen 12 Jahren zum Symbol für die Verbrechen an indigenen Frauen.

Heather Carroll wird ihr Tipi im Foyer des neuen Universitätsgebäudes (Ágnes-Heller-Haus) am Innrain 52a aufbauen und dort ca. einstündige Beading-Workshops anbieten sowie in englischer (oder, wenn gewünscht, auch in französischerSprache von den residential schools und ihrer Geschichte erzählen und Fragen der Besucher:innen beantworten. Begleitet wird das Projekt von einer kleinen dokumentierenden Ausstellung zu Aspekten indigenen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart.

Das Motto der kanadischen Regierung für die 16 DAYS OF ACTIVISM AGAINST GENDER-BASED VIOLENCE I 16 JOURS D’ACTIVISME CONTRE LA VIOLENCE FONDÉE SUR LE SEXE 2023 lautet LISTEN – LEARN – ACT: Zuhören sollen wir den Überlebenden, die ihre Erfahrungen mit anderen teilen, und den Expert:innen, die an vorderster Front für eine fundierte Aufarbeitung vergangener Verbrechen kämpfen. Lernen sollen wir am Beispiel indigener Frauen und Kinder, was geschlechtsspezifische Gewalt bedeutet, wie wir sie erkennen und verhindern bzw. Maßnahmen gegen sie ergreifen können. Handeln sollen wir, indem wir Informationen nutzen und sie in unserem täglichen Leben anwenden. Heather Carroll geht es mit ihrem Projekt um das Informieren, Zuhören und Verstehen und nicht zuletzt auch um internationale Solidarität mit den Betroffenen.

Zentrum für Kanadastudien
Universität Innsbruck
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