Immer mehr Frauen sind arm trotz Arbeit!
Die Erwerbsarmut hat deutlich zugenommen. Vor allem Frauen in Teilzeit, Alleinerzieher*innen und Familien mit mehreren Kindern sind stark betroffen. Die Situation der geringfügig Beschäftigten in Tirol (ca. 30 679 Personen, 66% Frauen), eine Gruppe, die offenbar völlig übersehen wurde in der Covid-Krise, ist enorm schwierig und prekär. Diese Beschäftigungsgruppe ist weder kranken-, pensions- noch arbeitslosenversichert. Das heißt auch, dass diese Gruppe während der Covid-Krise keine Arbeitslosenunterstützung erhält und aus allen sozialen Netzen fällt. Diese Entwicklung ist für uns auch deshalb so besorgniserregend, weil diese Situation für viele Frauen einen nahtlosen Übergang in die Altersarmut bedeutet. Die ÖGB Frauen Tirol fordern seit Jahren einen Mindestlohn im Ausmaß von 1700 Euro sowie eine stufenweise Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten bis zum 8. Lebensjahr der Kinder. Eine weitere und langjährige Forderung ist der Ausbau von flächendeckenden, leistbaren, ganzjährig und ganztägig geöffneten Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen, daîit Frauen der Zugang zur Vollzeitbeschäftigung erleichtert und die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt gewährleistet wird.