Die feministische Initiative Frauen*Volksbegehren 2.0 wurde im Herbst 2016 gegründet, um für dringend notwendige frauenpolitische, emanzipatorische Veränderungen einen gesellschaftlichen Druck aufzubauen.

„Wir sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung und wir fordern die Hälfte der Macht und die Hälfte des Geldes. Auch die Pflichten der Frauen*, z.B. die Verrichtung der unbezahlten Arbeit, müssen geteilt werden. Das ist gerecht!“ – so der Wortlaut der Präambel der Gründungstextes für das Frauen*Volksbegehren.

Die Anliegen wurden in neun Forderungen mit detaillierten Vorschlägen zu Maßnahmen konkretisiert:

Diese Forderungen wurden breit in der Zivilgesellschaft diskutiert, und zwischen 12.2.2018 und 8.10.2018 erklärten knapp eine halben Million Menschen in Österreich mit ihrer Unterschrift ihre Unterstützung. In der Folge wurden diese dem Nationalrat vorgelegt und einer parlamentarischen politischen Debatte zugeführt.

Auch in Tirol fand eine Gruppe von knapp 20 Aktionistas* zusammen, um alle Tiroler Bezirke zu bereisen und – zumeist in enger Kooperation mit frauenpolitischen Einrichtungen und feministischen Initiativen vor Ort – in Straßengesprächen, Aktionen im öffentlichen Raum, bei Info-Veranstaltungen und Diskussionen, in Schulen und Jugendzentren sowie mittels Medienbeiträgen und -kontakten die Menschen in Tirol über die neun Forderungen zu informieren.

Der Frauen*Vernetzungsgruppe für Begegnung und Austausch kam bei der Werbung um Unterstützung eine ganz zentrale Bedeutung zu: Durch die nachhaltige Beteiligung und aktive Mitwirkung aller hier involvierten Frauen*Initiativen, Projekte, Vereine und institutionalisierten Stellen konnten die Tiroler Aktionistas* eine große Reichweite erzielen. Beim Endergebnis stach der Bezirk Innsbruck Stadt mit knapp 10 % der Wahlberechtigten heraus und landete damit an dritter Stelle hinter Graz und Wien. Ohne die Frauen*Vernetzungsgruppe und ihrer Funktion als Multiplikatorin in die vielen frauenpolitisch aktiven Gruppierungen wäre dieser Erfolg nicht machbar gewesen.

Es hat sich gezeigt, dass eine vielfältige aktive autonome feministische Szene eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, emanzipatorische frauenpolitische Forderungen in der Öffentlichkeit zum Thema zu machen. Wo solche Anschlussmöglichkeiten nicht gegeben sind, fällt dies ungleich schwerer.

Die Nicht-Beachtung des F*VB durch die türkis-blaue Bundesregierung und die unverändert ausgeprägten geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in Tirol sind Anlass für die Tiroler Aktionistas* weiter aktiv zu bleiben und dies im Rahmen der Frauen*Vernetzungsgruppe.

Kontakt: tirol@frauenvolksbegehren.at